Warum Cali? Eine Frage aus Preis-/Leistungssicht

[sciononscio]

Ich glaube mir ist gerade der wichtigste Grund für den Cali gekommen und ich bin selbst überrascht, dass ich ihn nicht früher kommuniziert habe, weil es eigentlich so klar ist.

 

Am Ende unseres Lebens, wenn wir alles nochmal Revue passieren lassen, was in der Vergangenheit passiert ist, werden wir unser Leben bewerten auf Basis unserer Erlebnisse und Begegnungen, die wir hatten.

 

Ich weiß das natürlich nicht aus eigener Erfahrung, hoffe ich ja noch ein paar Einträge in diesem Forum hinterlassen zu können 😉 aber das was ich so von deutlich älteren und klügeren Menschen wieder gespiegelt bekomme, entspricht schon recht genau diesem Eindruck.

 

Ein Cali kann ein Katalysator unserer Erlebnisse sein. Am Ende kommt es natürlich immer darauf an, was wir selbst daraus machen, aber auch aus Preis-Leistung Sicht gesehen: Geld ist theoretisch unendlich vorhanden, auch wenn die Meisten von uns vermutlich nie genug davon haben können, aber Zeit ist begrenzt und damit auch unsere Erlebnisse.

 

Warum also Cali? Weil wir mit ihm Erlebnisse haben können, die uns ohne vielleicht verwehrt geblieben wären und das macht ihn erst richtig wertvoll.

 

[Breitler]

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Absolut richtig. Wir haben in den letzten 6 Jahren über 700 Nächte im Cali verbracht und tagsüber tolle Orte&Dinge erlebt, die wir uns auf Flug/Hotel-Basis niemals finanzieren hätten können. Der Cali war daher subjektiv für uns nicht nur emotional, sondern auch Preis/Leistungsmäßig unschlagbar.

... und er wird es auch bleiben.

[Wollfisch]

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Ich gehe eindeutig zu viel Arbeiten...😭

[Jspi]

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Da bist du nicht der einzige, der das gerade gedacht hat 🤷‍♂️

[yps77]

Es schwingt auch immer ein bisschen das Gefühl mit: Werde ich diese Art von Urlaub in 10 oder 15 Jahren noch machen können? Wird es solche Fahrzeuge dann noch geben? Wird man sie dann noch auf diese Art nutzen können? Wird das noch möglich - und statthaft - sein?

 

(Nein, bitte keine Grundsatzdiskussion darüber, da gibt es schon Threads zu.)

 

Also ein bisschen FOMO war auch dabei, definitiv. "Jetzt oder nie" hieß die Devise, als wir die Unterschrift unter die Bestellung gesetzt haben.

 

Aber kein "Sch**ß aufs Klima!" - denn in dem Bewusstsein, mit jedem gefahrenen Kilometer unseren Teil zum Klimaproblem beizutragen, haben wir uns gesagt, wir müssen dann dafür im Alltag weniger Auto fahren, um es jedenfalls etwas zu kompensieren.

[Wolle27]

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Ich war kurz davor Deinen @sciononscio Beitrag auch zu liken, wie einige andere dass schon getan haben, weil Du das wirklich schön beschreibst, fast schon philosophisch! Dennoch finde ich, bei genauerer Betrachtung und bei allem Respekt(!), dass Du die ursprüngliche Frage, nämlich warum soviel Geld für so ein kleines Fahrzeug ausgeben, nicht beantwortest. Denn die Erlebnisse und Begegnungen von denen Du schreibst und die natürlich unendlich wertvoll sind, kannst Du genauso mit einem für wenig Geld selbstausgebauten Ducato Bj. 2008 oder einem "normalen" Wohnmobil (welches häufig günstiger ist, als ein Cali) oder jedem anderen Campingfahrzeug haben. 

 

Die Gründe, warum wir diesen Schritt gemacht haben, sind viel nüchterner und wurden teilweise auch schon genannt:

 

- Es stand ein neues Familienfahrzeug an, der Leasingvertrag unseres "Alten" lief aus.

- Meine Frau wollte gerne erhöht sitzen.

- Ich mag keine SUV´s.

- Wir gehen beide gerne campen.

- Wir wohnen in Berlin und benötigen aufgrund geringer Fahrleistungen (gute ÖPNV-Anbindung, Carsharing, Roller vor der Tür, etc.) definitiv keinen Zweitwagen

- Da wir in Berlin wohnen und Laternenparker sind, zählt jeder Zentimeter, so dass auch Mercedes Vito/V-Klasse (20cm länger als der Bulli) schnell aussortiert waren.

- Meine Eltern besaßen 2 VW Busse, erst einen Westfalia Joker, danach einen Dehler Profi = tolle Kindheitserinnerungen die sich eingeprägt haben.

- Ein Blick auf´s Konto ergab: Tut weh, aber geht.

- Der anzunehmende geringe Wertverlust relativiert die Anschaffungskosten.

- Die wegfallenden Mietkosten für Mietmobile tun ihr übriges.

 

Der Cali war für uns die logische Konsequenz aus all diesen Erwägungen, unsere ganz persönliche "eierlegende Wollmilchsau". Ja, es ist nur ein Transporter mit Klappdach, aber es macht mir auch (viel zu viel) Spaß in Zubehör zu investieren und ihn als Projekt zu betrachten, den ich über Monate/Jahre immer weiter entwickle. Ich würde es immer wieder tun und freue mich, weil sich auch der schnöde Weg zur Arbeit manchmal wie ein Miniurlaub anfühlt, wenn es gemütlich im Heck knarzt.

 

Bearbeitet 13. März von Wolle27
Ergänzung

[Wollfisch]

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Der ist gut! Knarzende Innenausstattung füllt hier im Forum normalerweise Myriaden von Mängel-Threads. 🥰

Ansonsten geb ich Dir vollauf recht. Für im Nachgang gute Erlebnisse ist der Cali keine Vorraussetzung. Das geht notfalls sogar zu Hause, wenn man das richtige Umfeld hat. Ich war mit meinen beiden Jungs (9 und 13) gestern zum Hochsprungmeeting und es gab einen 2. und 3. Platz mit jeweils persönlicher Bestleistung. Obwohl wir nur mit der Caravelle angereist sind, war das ein extrem geiler Tag im Nachgang. 😁

[yps77]

Der Cali trifft mit seinem Formfaktor halt genau den Sweet Spot zwischen Alltags- und Urlaubtstauglichkeit. Er ist Wohnmobil, wenn man ihn als solches braucht (ein paar Wochen Urlaub pro Jahr plus einige spontante Wochenenden), und die übrige Zeit ist er adäquater Pkw-Ersatz. 

 

Außerdem mag ich es, im Urlaub die Komfortzone zu verlassen und ein bisschen eingeschränkt zu sein. Im Kastenwagen oder Womo, mit Nasszelle und sowas, wäre es mir wahrscheinlich ne Nummer zu komfortabel.

[sciononscio]

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@Wolle27 vielen Dank für Deine freundlichen Worte. Das ist natürlich absolut richtig. Es liegt in der Natur des Menschen, dass wir in der Lage sind uns an die jeweilige Situation anpassen zu können.

 

Für den Einen ist es vielleicht der Ford Nugget der besondere Erlebnisse zulässt, für die Andere ist es der Marco Polo, wieder für Andere ist es die Ferienwohnung, das 5*Hotel oder das eigene Zweithäuschen in Schweden.

 

Aber für mich persönlich in meiner derzeitigen Lebensphase es momentan eben der California, der mir solche Erlebnisse ermöglicht und außerdem sind wir ja in einem California Forum, nicht vergessen. 😉

 

Und ich denke schon, dass die Frage auch aus Preis-/Leistungssicht damit beantwortet wird, wenn Du mal etwas intensiver darüber nachdenkst.

 

Denn natürlich brauchen wir am Ende keine California, Macro Polo, Campervans und was es da draußen alles gibt, noch nicht einmal ein Zelt um glücklich zu sein und besondere Erlebnisse zu haben.

[Wolle27]

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Hey Wollfisch,

da hast Du total Recht! 😂

Habe am Anfang auch überall die Flöhe husten hören, habe meine Frau fahren lassen und bin während langsamer(!) Fahrt hinten auf Geräuschsuche gegangen und musste recht bald feststellen, dass das ziemlich sinnlos ist, da viele Geräsche nicht reproduzierbar sind oder Temoeraturabhängig oder doch nicht von Auto selbst sondern anderen Gegenständen herrüherten oder, oder, oder...

Ich denke, ich werde bei Gelegenheit mal die Küchenabdeckungen abkleben und auf lange Sicht ein komfortableres Fahrwerk einbauen lassen. Beides zusammen sollte schon ein paar Geräusche eliminieren.

Ansonsten hilft nur Gleichmut und der Gedanke, dass der Bulli trotz des Preises, eben doch nur ein Transporter mit Möbeln ist. 🤷‍♂️

[b_u_j]

Als wir den Cali neu hatten, fuhr ich mit meiner Frau nachts auf der Landstrasse als sie plötzlich bemerkte: Das ist schon toll, so ein grosses Auto und keinerlei Geräusche. Und wir waren dann beide still und lauschten - nix. Wow. Vom Touareg waren wir das gewöhnt, hätten es beim Bulli aber nie erwartet. 

Und wenn dann doch mal bei einer Bodenwelle etwas knarzt - so what. 

[Wolle27]

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Ihr müsst in der Schweiz deutlich bessere Straßen haben, als wir in Berlin! 😂

[b_u_j]

Da wette ich drauf. 🤣

[whiskykanzler]

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Nee, Du hast noch ne Wohnung nebenbei...

Du fliegst mit eine

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zum Hochsprungmeeting? Respekt, Respekt das kann nicht jeder...

Die Schweiz ist ja auch jünger. Berlin wurde 1237 gegründet und ein großer Teil der Straßen ist noch im Originalzustand...

Bearbeitet 15. März von whiskykanzler

[Reise.Schneider]

Tja warum ein Cali? 
 

Meine Frau und ich hatten zehn Jahre einen Wohnwagen. Wir waren glücklich und zufrieden. 
 

Belächelt habe ich immer wieder auf der Caravan Messe und unterwegs Camper die einen VW kaufen oder besitzen. So viel Geld für so wenig nutzen. 
 

Nun hatten wir irgendwann neue Jobs in der Nähe gefunden. Zwei Autos zum pendeln brauchten wir nicht mehr. Warum nicht alles verkaufen. 
 

Aber was kaufen? Warum nicht ein Wohnmobil. Aber nicht zu groß soll noch vor die Garage passen. 
 

Schnell wurde klar ein Bus wird es sein. Wir haben uns einen California angeschaut und diesen sofort gekauft. 
 

Vorher haben wir beide vier Monate hier im Board alles erdenkliche zum Bus gelesen. Alle Kinderkrankheiten, beste Motorisierung und und und. 
 

Schlussendlich und ungeplant wurde aus unseren Alltagsauto ein Fahrzeug für unsere Europareise. Belächelt wurden wir. Viel zu klein. Ihr braucht einen Hänger, ne Dachbox.

 

Es ging und geht und wir hätten uns kein besseres Fahrzeug vorstellen können. 
 

So klein und wendig und doch mit jeden erdenklichen Luxus. 
 

Und das basteln und optimieren macht gerade im Cali super viel Spaß. So viel Zubehör auf dem Markt, so viele begeisterte hier im Board die alle den letzten Schliff Ihrem Cali geben wollen.

 

Ich glaube das ist für mich das schönste am Cali. Die Fanbase. Einfach so viele die seit so vielen Jahren so unglaublich begeistert sind von so einem Bus. 
 

Ich persönlich glaube auf dem Markt gibt es mittlerweile sehr gute Alternativen. Auch in dieser kompakten  Größe. Aber das gleiche wie ein Cali ist es dann doch nicht. 
 

Und preislich gesehen ist der Bus wertstabiles Umlaufvermögen.

 

Manche kaufen sich nen Audi TT und können ne Packung Kekse im Kofferraum transportieren und zahlen ein Vermögen. 
 

ich kann mit meinem Bus alles machen und habe überall mein zu Hause wenn ich das möchte. 
 

Beste Grüße 

 

Stefan