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Frischwasseraufbereitung mit UV-C Licht - anschließende Wasserprobe lt. Prüfinstitut unbedenklich


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Nachdem wir lange unschlüssig waren ob wir das Frischwasser aus dem eingebauten Tank zur Lebensmittelzubereitung, Zähne putzen und auch mal zum trinken verwenden können haben wir seit letzter Woche eine Lösung für dieses Problem umgesetzt:

 

Eine kleine UV-C Einheit die das Wasser zuverlässig entkeimt. Die Anlage ist so klein, dass Sie sich gut hinter der Besteckschublade verbauen ließ. Weil Sie nur läuft wenn auch Wasser fließt, verbraucht sie so gut wie keinen Strom. Die eingebauten LED's haben lt. Hersteller eine Standzeit von ca. 8 Jahren. - Ich würde sagen, ein Fahrzeugleben lang...  Und das für aktuell € 299,00 + evtl. externen Einbau. Wir haben das selbst gemacht. Wie, schildere ich am Ende dieses Posts.

 

Um zu sehen, ob das auch funktioniert, habe ich Trinkwasser, das 4 Wochen lang im (seit 3,5 Jahren ungereinigten) Tank stand an ein auf Wasserproben spezialisiertes Unternehmen geschickt. Gerade kam das Ergebnis. Alle getesteten Keime lagen nicht, oder in einer unbedenklichen Konzentration vor. Den Screenshot des Ergebnisses habe ich mit angehängt.

 

Gekauft habe die Aufbereitungsanlage bei Carawater, hier der direkte Link zum Produkt:  https://carawater.de/produkt/uv-c-midi-max-bis-6-lpm-12w/ Ich habe gerade mit dem Anbieter telefoniert: Wenn Ihr bei einer Bestellung den Rabattcode "Peter10" erwähnt, erhaltet Ihr 10% Rabatt. Bleibt zu erwähnen,  dass ich diesen Post erstelle, weil ich diese Lösung für grossartig halte,  nicht weil ich damit Geld verdienen will. (Ich weiß nicht ob der Link hier im Forum funkioniert, falls nicht: Schreibt mich gerne an.)

Vorher habe ich ermittelt, wieviel Wasser pro Minute aus dem Hahn kommt. Es waren ca. 4,0-4,5 Liter. Habe mich dann für die "bis zu 6 Liter"-Variante entschieden.

 

Der Einbau:

 

Wo?

Im Küchenschrank, hinter der Besteckschublade. Einbau in den Wasserschlauch (blau) der aus dem Tank kommt. Dazu haben wir ein Stück des Schlauchs herausgetrennt. So nah wie möglich am Wasserhahn.

 

Befestigung?
Die mitgelieferte Befestigungsklemme schien uns zu wacklig. WIr haben deshalb Textilband auf die Rückseite der UV-C Einheit geklebt und die mit 2 Kabelbindern an der Karrosseriekonstrktion befestigt.


Stromversorgung?
Wir haben das 12V Dauerstromkabel, das die USB Steckdose am Küchenschrank versorgt, durchtrennt und mit Hilfe der mitgelieferten Klemmen verzweigt. Dazu haben wir das um dieses Kabel gewickelte Textilband mit einer kleinen Schere vorsichtig soweit wie nötig entfernt. Wie empfehlen die zuständige Sicherung vorher zu ziehen und + und Masse beachten (Farben der Kabel).

 

Wasserversorgung?

Wir haben die Schlauchbefestigungen in beiden Küchenschränken gelöst, den Schlauch möglichst nah am Wasserhahn durchschnitten und ein Stück herausgetrennt, das der Länge der UV-C Einhait entspricht. Dann das Gerät so eingesetzt, daß das Wasser zunächst in den Flowmeter fließt. Der schaltet, das Gerät automatisch ein. Zu sehen ist das an den beiden transparenten Ringen an Anfang und Ende der Einheit. Die leuchten bei Betrieb blau.
Wichtig: Der Schlauch (10mm Innendurchmesser) besteht innen aus einem Kunststoff. Die Verwendung von passenden Schlauchschellen ist unbedingt nötig. - Die waren im Lieferumfang meines Kits nicht enthalten.

 

Wir haben für den Einbau zu zweit ca. 2 Stunden gebraucht. Ich muss aber sagen, daß Damian extrem gut weiß was er tut und mit dem richtigen Werkzeug ausgestattet ist.

 

Fazit: Ich kann diese vergleichsweise geringe Investition nur empfehlen. Gerade wenn die Ihr selbst, die Kinder oder der Hund mal Wasser aus dem Tank trinken. Der Effekt lässt sich noch steigern indem man einen kleinen Aktivkohlefilter vorschaltet, der optimiert dann auch den Geschmack Wassers. - Das wird mein nächstes Projekt.  -  Die Fotos sind in der Riehenfolge des Einbaus abgelegt.

 

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Bearbeitet von Armundbrav
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Hallo,

ein interessanter Bericht. Ich bin manchmal am grübeln ob wir das Wasser aus dem Tank vielleicht doch nicht trinken sollten. Wie war denn die Wasserqualität des unbehandelten Wasser, also direkt aus dem Tank?

 

Gruß

Gerhard


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Das habe ich aus Kostengründen nicht prüfen lassen. Eine Probe kostet ca. € 100. Habe dafür entschieden, dass das Ergebnis zählt und nur das überprüft.

Aber nach 4 Wochen im Tank, und der 3,5 Jahre ungereinigt... Das kann eigentlich nicht mehr ok gewesen sein.

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Das Ergebnis vor dem Einbau hätte mich auch interessiert.

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Ja, schade dass ich das nicht gemacht habe. Unten der Link zu Ivaro und dem Test, den mir ein technischer Mitarbeiter dort empfohlen hat. Diesen Service könnt Ihr sicher auch nutzen. Wäre ebenfalls gespannt auf Eure Ergebnisse... 

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Wenn Du das unbehandelte Wasser nicht prüfen lässt, kannst Du doch gar nicht wissen, ob der Filter kausal verantwortlich für die niedrige Keimbelastung war.

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Ich habe mich auch mal für so ein System interessiert, das aber aus den folgenden Gründen wieder verworfen:

 

- Die Entkeimung wirkt bei Wassertrübung nicht mehr.

- Die Entkeimung funktioniert bei großer Wasserhärte deutlich schlechter.

- Die Entkeimung funktioniert außerhalb eines vom Hersteller definierten Temperaturbereichs deutlich schlechter.

- Biofilme werden nicht zerstört. Hat bereits eine explosionsartige Vermehrung von Mikroorganismen stattgefunden, rutschen dem Filter u.U. zu viele davon durch.

- Die UV-Leuchtmittel halten i.d.R. nur etwa ein Jahr. Auf die Herstellerangabe mit den acht Jahren würde ich da nicht unbedingt vertrauen.

- UV-Strahlung wirkt je nach Strahlungsleistung u.U. nicht gegen alle pathogenen Mikroorganismen ausreichend, sondern nur gegen bestimmte Stämme.

 

Bei dem genannten Hersteller fehlen mir auch einige Angaben, die es ermöglichen würden, die Desinfektionsleistung zu überprüfen. Das BfS sagt dazu:

 

"Herstellerangaben zu einem Gerät sollten möglichst vollständig und konkret sein. Dazu gehören Angaben zu den eingesetzten Wellenlängen und zur Bestrahlungsstärke.

Es sollte vom Hersteller dargelegt werden, wie lange und aus welchem Abstand Oberflächen oder Gegenstände bestrahlt werden müssen, damit aktive Mikroorganismen und Viren um einen bestimmten Anteil reduziert werden. Generell gilt: Es können nur Mikroorganismen und Viren abgetötet werden, die von der Strahlung mit der dafür notwendigen Dosis erreicht werden."

 

Wenn ich mir diese Produktseite ansehe: 

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dann sind die dort zu findenden Abbildungen jedenfalls nicht wissenschaftlich im engeren Sinne, da die Desinfektionsleistung nur relativ angegeben wird (und das auch noch ohne Skala, man weiß also nicht, wo der Nullpunkt ist) und auch nicht definiert ist, wie sie gemessen wurde und was da gemessen wurde. Es gibt zwar einen "Test report E. coli removal", aber E. coli ist bei weitem nicht der schlimmste Finger unter den Mikroorganismen, die dem Menschen schaden können.

 

Grundsätzlich funktionieren solche Anlagen zwar, aber eben nur unter klaren Bedingungen (Härte, Trübung, Temperatur, Strahlungsleistung etc), und man kann als Laie kaum beurteilen, ob diese in unserem Camping-Szenario gegeben sind.

 

Wer es ganz genau wissen will, kann die Richtlinie des DVGW dazu durcharbeiten:

 

 

Leider kostenpflichtig, das war mir auch zu teuer, um nur aus Neugier reinzuschauen. DVGW-zertifiziert scheint das Gerät von Carawater aber nicht zu sein.

 

Für den Hausgebrauch halte ich es für zielführender, einmal pro Jahr vor Beginn der Saison eine Entkeimung mit Natriumhypochlorit (Chlorbleichlauge) durchzuführen - wird vom DVGW offiziell empfohlen (neben Chlordioxid, das aber schlechter handhabbar ist, da es sich um ein Gas handelt), sehr billig in Drogerien und oft auch Supermärkten verfügbar und in der Lage, Biofilme aufzulösen. Es würde mir auch widerstreben, mit Wasser fragwürdiger Qualität herumzufahren und darauf zu vertrauen, dass ein UV-Filter bei der Entnahme daraus wieder Trinkwasser macht.

  • Mag ich 3
  • Danke 1
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Um alles richtig zumachen hättest du auch das Wasservor dem Einfüllen in den Tank prüfen müssen. Das ist sicher auch nicht keimfrei. Ja, genau  Proben. Das wäre dann natürlich übertrieben und teuer, aber objektiv. 
Ich fahre seid lange,  ohne Filter. Das Tankwasser wird natürlich auch getrunken. Der / die Tanks werden 1-2 mal p. A. mit Danklorix gespült. Wenn das was länger wie 3 -4 Tag nicht „läuft“ kommt Micropur hinein. Das spülen wir dann vor Nutzung gut raus. 

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Moin, 

 

Ich freue mich sehr, daß sich zu dem Thema eine so kontroverse Diskussion entwickelt. Nur so können wir alle lernen und bewerten ob die von mir verbaute Lösung Zielführend ist. 

 

@derkuurt: Zu Deinem Einwand kann ich sagen, daß diese Haltbarkeitsgrenze der Strahlenquelle nach meinen Informationen für die Röhren gab. Die hier verwendeten LED's sind erst kurz auf dem Markt und werden in Swimming-Pools, in der Aquaristik etc. verbaut. Die Haltbarkeit kann deshalb signifikant länger sein als früher.

Mit den Einschränkung bei Trübung gebe ich dir Recht. Die kannst Du vermeiden indem Du beim Befüllen des Tanks einen Partikelfilter zwischenschaltest. Ich hab bisher nur Leitungswasser verwendet. Deshalb sehe ich darin kein Problem. Die notwendige Kontaktzeit erreiche ich sicher, weil ich die Ausführung 50% überdimensioniert habe.
 

Natriumhypochlorid ist UmwelttUmwelttechnischn eine Katastrophe, die Wirksamkeit ist ebenfalls umstritten. Ich habe mich in der Vergangenheit mit Reinigungsmitteln für die Getränkeindustrie beschäftigt, das ist 30 Jahre her - aber schon damals galt das als alter Hut, auf den nur noch US-Amerikanische Firmen nutzen. Allen voran CocaCola.

 

@bulli53

Dass die Anlage mit einem ausgeprägten Biofilm klar kommt, habe ich ja bewiesen. Mein  Tank war 3,5 Jahre nicht gereinigt und das getestete Wasser stand 4 Wochen im Tank. Chemische Zusätze wie Mikropur, Silber, ... sind aus meiner Sicht mit meiner heutigen Ausstattung also nicht notwendig. 

 

Für mich ist und war wichtig: Ich will ohne Chemie auskommen.

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Du hast nicht bewiesen, dass die Anlage mit einem ausgeprägten Biofilm klarkommt, weil Du nicht sicher sein kannst, dass es überhaupt einen Biofilm gab. Auch ein ungereinigter Tank bietet kaum einen Nährboden für Mikroorganismen, wenn er staubtrocken ist. Und innerhalb von vier Wochen muss sich aus sauberem Wasser nicht zwangsläufig ein Biofilm entwickeln. In der Praxis passiert das eher dann, wenn schon der Schlauch kontaminiert war.

 

Natürlich kann das so sein, aber Deine Methodik ist nicht geeignet, das zu beweisen. Dafür müsstest Du zwingend auch eine Analyse des unbestrahlten Wassers aus dem Tank vornehmen lassen.

 

Natriumhypochlorit (mit "t" übrigens, Chlorid mit "d" ist Cl-, Chlorit mit "t" ist ClO2-) ist eines von den Mitteln, die vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) zur Desinfektion empfohlen werden. Die Wirksamkeit der damit durchgeführten Desinfektion in der vom DVGW vorgesehenen Dosierung und Einwirkzeit ist keineswegs "umstritten", sondern durch verschiedene Analysen nachgewiesen. Die Vorgaben des DVGW haben übrigens durchaus verbindlichen Charakter, da sie auch vor Gericht als Grundlage für den Stand der Wissenschaft und Technik im Sinne einer fachgerechten Ausführung herangezogen werden. Wer also z.B. nachweisen kann, dass die Wasseraufbereitung eines öffentlichen Schwimmbads nach den DVGW-Vorgaben arbeitet und fachgemäß gewartet und kontrolliert wird, dem kann i.d.R. keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden, wenn es trotzdem zu einer Infektion von Badegästen kommt. Deshalb sind die DVGW-Richtlinien schon mehr als "nur eine Meinung im Internet". Chlorbasierte Desinfektionsverfahren sind insgesamt wesentlich robuster und zuverlässiger als UV-Desinfektion, da sie von weniger Randbedingungen abhängen und die UV-Desinfektion nur punktuell erfolgen kann. Deshalb nutzt man sie auch nach wie vor in den allermeisten Schwimmbädern. In den USA und vielen anderen Ländern wird auch das Trinkwasser gechlort.

 

Die Aussage "ist umwelttechnisch eine Katastrophe" halte ich für unsachlich und so pauschal auch für falsch. Chlorverbindungen sind Bestandteil der natürlichen Umwelt, Natriumchlorid (Kochsalz) ist sogar essenzieller Bestandteil der menschlichen Biologie. Natriumhypochlorit dissoziiert im Wasser unter Einwirkung von Licht relativ schnell. Die Abbauprodukte sind Chlorid-Ionen, wie sie in gigantischer Zahl etwa im Meerwasser vorkommen. Chlorbleichlauge ist im Handel in 2,8%iger Lösung frei erhältlich und wird in Ländern wie Frankreich sehr breit auch zur Toilettenreinigung eingesetzt. Die Entsorgung über das Abwasser ist legal, da sich die Verbindung extrem schnell zu auch für Wasserorganismen ungefährlichen Konzentrationen verdünnt, die dann dissoziieren und letztlich zu Salz werden.

 

Ich halte UV-basierte Desinfektion durchaus für interessant, aber das Motiv, "ohne Chemie" auskommen zu wollen, scheint mir etwas problematisch. "Chemie" ist nicht grundsätzlich schlecht oder ungesund, jedes biologische Lebewesen funktioniert überhaupt nur, weil darin wahnsinnig viele chemische Prozesse ablaufen. In diesem Sinne ist ein Mensch eine der größten Chemieküchen überhaupt. Eine Desinfektion des Tanks mit Natriumhypochlorit bedeutet auch nicht, dass sich diese Verbindung anschließend in nennenswerter Konzentration im Wasser findet, sofern man nach der Desinfektion mehrfach spült. (Ausreichend verdünnt (!) ist es aber selbst dann nicht besonders gefährlich, wenn man es trinkt - ansonsten würde man an dem Leitungswasser in den USA oder dem versehentlich geschluckten Schwimmbadwasser auch sterben.) Ich denke, man sollte sich schon im Detail ansehen, welche Eigenschaften eine chemische Verbindung hat, bevor man sie bewertet.

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Wie wurde "der ausgeprägte Biofilm" denn nachgewiesen?  Optisch? In unseren Pharmaanlagen (beruflich) sind dazu aufwändige Endoskopierungen, Probennahmen und Keimdifferenzierungen vorzunehmen, die Aussagen hier sind mir zu laienhaft, sorry. Biofilme sind komplex, inert und gefürchtet. Wir buchen dafür teuere Spezialisten, um die loszuwerden. Danach müssen die Stähle repoliert und repassiviert werden. Die Mittel zur Entfernung sind härteste Chemie (heiße Phosphorsäure, -Lauge, etc). Die Entfernung echter Biofilme ist für den Laien kaum machbar, deshalb muss das im Bus von Anfang(!) an verhindert(!) werden. Wenn er im Bus da wäre, hilft entweder nur eine harte Chlorbehandlung, ich würde dann aber sicherheitshalber die Verschlauchung erneuern. Tank und Zapfhahnsytem wären zudem aufwändig zu reinigen. Dickere Biofilme sind nur mit zusätzlicher Mechanik entfernbar, die sind zäh und klebrig.

 

Ein valider Nachweis der Entkeimungsleistung wäre Wasser mit definierter Belastung vor und nach der Entnahme/Behandlung zu prüfen. Die Keiminaktivierung/-Reduktion muss gezeigt werden, wenn man sich sicher fühlen will. Was mich verwirrt: warum wurde die UVC-Quelle nicht im Tank installiert, die Frage ist, ob die UV-Wirkintensität im Durchfluss bei der Entnahme reicht? Auch nur minimal trübes Wasser würde ich übrigens sehr kritisch sehen! Schlimmstenfalls ist es eine dünne Bakterienbrühe. 

 

Mein Tip (für die Gesundheit) ist und bleibt, Wasseranlage mit möglichst hochwertigem Trinkwasser mit sauberen Kannen (keine ollen Schläuche) befüllen und kommerziell erhältliche Desinfektionsmitteln nach Vorgabe zugeben (die haben dafür Nachweise geführt, Zulassungen bekommen!), nach Nutzung Tank und Entnahmesystem "Trockenlegen".  Solches Wasser eben möglichst nicht trinken und zum Kochen nehmen, wenn Trink(Flaschen/Leitungs)wasser verfügbar ist. Wenn ordentlich desinfiziert ist (leicher Chlorgeruch) kann man im Notfall auch davon Trinken, beim Erhitzen (Tee/Kaffee/Nudeln/Suppe...) wird das Chlor eh weitgehend ausgetrieben bzw. reagiert ab. Zum Trinken kann man das Glas etwas offen stehen lassen, bevor man trinkt, man riecht Chlor recht gut! Die angebenen Einsatzmengen sind nicht gesundheitsschädlich. Viele Trinkwassersysteme auf dem Planet nutzen noch Chlorentkeimung, häufig auch im Mediterranen Bereich, und die werden dort auch alt, die Konsumenten 😀. In D ist mittlerweile Ozon der Standard.

 

Sicher eine handwerklich tolle Leistung, die Performance der Entkeimung bleibt ohne Messungen aber schlichtweg unbekannt. Ich würde es so ohne weitere Zusätze nicht trinken wollen. 

Bearbeitet von CampR
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Das ist ein Punkt, der mich auch irritiert hat: Warum baut er die Entkeimung nicht in den Tank ein? Dort könnte man viel längere Einwirkzeiten erreichen und damit auch erheblich höhere Wirksamkeit - vermutlich um Größenordnungen. Die Vorstellung, man könnte total "gekipptes" Wasser in den paar Millisekunden, die es dann Zeit hat, durch so einen Durchflussbestrahler zu fließen, wieder zu Trinkwasser verwandeln, während es im Tank ruhig beliebig faulen darf, halte ich dann doch eher für abwegig. Alles, was ich über Wasserdesinfektion gelernt habe, besagt, dass man eine Verkeimung zum frühestmöglichen Zeitpunkt verhindern muss und nachträgliches Säubern immer sehr viel aufwendiger ist als richtige Prävention. Wenn der Tank "schleimig" ist, gehört der Tank gereinigt, ob nun mit oder ohne UV-Bestrahlung vor dem Zapfhahn. Und selbst wenn so ein Durchflusssystem nachweislich ein paar Kolibakterien killt, hat man damit noch längst nicht alle Gesundheitsgefahren eliminiert.

 

Und die Paarung von dem Willen zur hygienischen Wasserdesinfektion und Angst vor "Chemie" ist eben auch prinzipiell recht problematisch. Denn ohne Chemie, die toxisch für Wasserorganismen (und in ausreichender Konzentration natürlich auch für Menschen) ist, bekommt man Bakterienfilme nicht zerstört. Die Toxizität für Mikroorganismen ist da ja kein überflüssiges Beiwerk oder eine gefährliche Nebenwirkung, sondern ein Feature und der einzige Grund, warum man das überhaupt macht. In Bereichen, wo wirklich Sterilität und nicht nur Desinfektion gefordert wird, werden noch viel rustikalere Verfahren eingesetzt. Bakterien sind schwer wegzubekommen und schnell wieder da.

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Ganz ehrlich, das erinnert mich an einen alten Witz:

 

Ein Mann sucht unter einer Laterne nach etwas. Jemand kommt hinzu und fragt: "Wonach suchst Du?" Er antwortet: "Ich habe meinen Schlüssel im Dunkeln da drüben verloren." - "Warum suchst Du dann hinter unter der Laterne, wenn Du doch weißt, dass der Schlüssel drüben im Dunkeln sein muss?" - "Da drüben ist es doch dunkel, da sehe ich nichts!"

 

Entweder man gibt das Geld für beide (!) Proben aus und hat dann zumindest eine Aussage, die es ermöglicht, die Desinfektionsleistung des Filters abschätzen zu können (wenn ein paar Prämissen erfüllt sind, z.B. muss das Wasser zum exakt gleichen Zeitpunkt entnommen worden sein, die Behältnisse für die Probenaufnahme müssen sauber gewesen sein usw.). Oder man lässt es.

 

Aber nur eine Probe zu ziehen, das ist wie einen Regentanz aufzuführen und dann davon auszugehen, dass der Tanz ursächlich für den Regen war, wenn es anfängt zu regnen. Du kennst das Delta zwischen "vor Filter" und "nach Filter" nicht. Die Annahme, der Tank müsse einen Biofilm gehabt haben, weil er drei Jahre lang nicht gereinigt wurde, ist nicht ohne weiteres plausibel. Wenn ich z.B. einen fabrikneuen Cali kaufe und den Tank drei Jahre lang nicht nutze, bezweifle ich, dass dann irgendeine bakterielle Besiedlung dort nachweisbar wäre. Andersherum kann der Tank auch innerhalb einer Woche zu einer Jauchegrube werden, wenn man kontaminiertes Wasser über kontaminierte Schläuche einfüllt. Wie CampR ausgeführt hat, ist es auch gar nicht so einfach, die Existenz und Beschaffenheit eines Biofilms objektiv festzustellen. Selbst wenn der Tank einen Biofilm hat, kann es von verschiedenen Umständen abhängen, wie viele Mikroorganismen dann frei ins Wasser übergehen. Kontrollierte Bedingungen herzustellen ist wirklich eine hohe Kunst, auch viele peer-reviewte Studien kranken daran, dass das nicht solide erfolgt ist. Aber Du versuchst es nicht einmal und willst trotzdem Schlüsse ziehen. Das funktioniert so nicht, weil es logisch nicht valide ist.

 

Beispiel: Wenn ich prüfen will, ob das Düngen von Blumen zum Blühen derselben führt, dann reicht es nicht aus, folgende Aussage zu prüfen: "Wenn ich die Blumen dünge, dann blühen sie". Ich muss auch die folgene Aussage prüfen: "Wenn ich die Blumen nicht dünge, dann blühen sie nicht". Diese Aussage folgt nicht aus der ersteren! Aus der ersten Aussage folgt nur: "Wenn die Blumen nicht blühen, dann habe ich sie nicht gedüngt". (Denn ich habe ja festgestellt, dass sie nach dem Düngen blühen.) Der Dünger kann aber nur kausal verantwortlich für das Blühen sein, wenn ich auch geprüft habe, ob die Blumen auch blühen, wenn ich sie nicht dünge, und das eben nicht der Fall ist.

 

Anderes Beispiel: "Wenn es regnet, wird die Straße nass". Daraus folgt: "Wenn die Straße nicht nass ist, regnet es nicht". Es folgt aber nicht: "Wenn es nicht regnet, wird die Straße nicht nass". Die kann trotzdem nass sein! (Zum Beispiel, weil ich einen Eimer Wasser ausgekippt habe.)

 

Formal gesehen: Wenn aus A B folgt (A => B), dann ist das äquivalent zur Aussage "Nicht B => Nicht A", aber nicht äquivalent zur Aussage "Nicht A => Nicht B". Beides muss aber stimmen, damit man eine Kausalbeziehung zwischen A und B unterstellen kann.

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Hallo,

 

Danke, Danke für diese tiefgehenden Analysen und Informationen zum Thema "sauberes Trinkwasser im Cali". Als absoluter Laie auf diesem Gebiet habe ich wieder so viel gelernt! In der Theorie und dann auch für meine Praxis. Wenn ich zurückdenke wird mir jetzt noch ganz schwummerig. Wie bin ich doch bisher beim Campen und früher auch beim Segeln leichtfertig und ohne viel nach zu denken mit dem Wasser und den jeweiligen Wasser-Speichern umgegangen. Natürlich es galt und gilt bis heute der Grundsatz:

- Wasser aus dem System wird nur abgekocht genossen,

- nur mit eigenem, sauberem Kanister wird Wasser nachgefüllt,

- nie einen Schlauch zum nachfüllen benutzen und schon gar keinen auf dem CP

- wenn der Cali länger als drei Tage ungenutzt steht, das Wasser restlos entleeren

- vor dem Einfüllen - nach Winter-Standzeit - gut spülen.

Aber das war es auch schon.

 

Als erstes werde ich nach diesen Informationen den Wassertank und das ganze System gründlich - mit Chemie - reinigen, bevor ich wieder Wasser einfülle. Diese Prozedur wird im Frühjahr und vor der Herbsttour wiederholt. Und natürlich werden wir auch in Zukunft nicht das Wasser aus dem System trinken, ohne es abgekocht zu haben.

 

Was für ein tolles Forum

 

Grüße aus dem Backofen Hannover

 

Helmut

 

 

 

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Entkeime mit einer wohnmobilüblichen Entkeimungslösung für den genauen Zweck, am besten auf Chlorbasis und nach Anleitung. Hochkonzentriertes Chlor greift die Atemwege an. Da ist etwas Vorsicht bei geboten. Man kann so eine Lösung auch mal etwas länger einwirken lassen.

Danach würde ich das System extrem gründlich mit viel klarem Wasser freispülen. Dann trockenlegen oder eben mit Wasser+Desinfektionskonzentrat befüllen. Ich denke ein gründlicher Blick in den leeren Tank zeigt, wie es hygienemässig aussieht 👍

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