Erste Schritte mit dem Grand California 680

[Mainline]

Hallo zusammen,

 

in dieser Rubrik gibt es ja GC-Infos. Daher möchte ich mal einen ersten Erfahrungsbericht schreiben. (Bei den Reiseberichten wäre das ja unpassend, wenn ein Admin einen besseren Platz findet, bitte verschieben).

 

Mitte März konnten wir unseren „Esel“ Grand California 680 bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover abholen. Die Fahrt nach Kassel war bei vorsichtiger Nutzung der Assistenzsysteme recht interessant. Rückblickend würde ich sogar sagen die Fahrt war entspannt, doch meine Pulsuhr hat etwas ganz anders gesagt. 😄

 

Auf der Autobahn dachte ich „Mann ist der Leise!“. Da liegen ja Welten zwischen dem Ducato und dem Crafter. Im gemieteten Pössl habe ich hinter den Vordersitzen 100dB gemessen. Eine Unterhaltung war praktisch nicht möglich. In der Folge wird auch das Radio lauter gestellt und am Abend brummt einem der Schädel. Im Grand California können wir uns während der schnellen Fahrt normal unterhalten. Die Schallpegel App zeigt 67dB an. Ich bin begeistert. 👍

 

Zuhause stand der Esel die nächsten 10 Tage unbewegt auf der Straße. Als erstes habe ich das dritte Bremslicht abgedichtet. Wegen der niedrigen Temperaturen zunächst nur mit Lackschutzfolie. Wenn es wärmer wird kommt ein elastisches Dichtmittel drauf. Dann kam einiger Kleinkram wie Einlegeböden, Besteckkasten, Verdunklung, Bodenbelag im Bad, Kleiderstange ect. ins Fahrzeug.

 

Der Einbau der drei LiFePo4 Akkus war die größere Baustelle. Zusammen mit einem spannungsgesteuertem 50A Votronic Ladebooster und dem 1500W Wechselrichter von Ective soll es möglich sein bis zu fünf Tage Autark zu stehen. Die Akkus stehen im hinteren Schrank auf  40mm Styropor und sind auf einer Siebdruckplatte befestigt.

Der Ladebooster und Wechselrichter hängen im Technikschrank auf einer Siebdruckplatte, die die original Rückwand im Schrank ersetzt. Im Schrank klebt auch ein Temperaturmesser den ich über Bluetooth auslesen kann. Der Wechselrichter kann während einer Reise permanent im ECO Modus eingeschaltet bleiben, so dass auf allen Steckdosen 230V anliegen.

 

 

Leider hatte ich übersehen, dass der vor Monaten bestellte 2-0-1-both Hauptschalter als 1-0 Schalter geliefert wurde. Daher habe ich kurzerhand zwei Hauptschalter installiert. Der Original Schalter trennt wie bisher die AGM Batterie. Der zweite Hauptschalter trennt die drei LFP und befindet sich im ersten schwarzen Unterschrank, also vor der Schottwand. Dort befindet sich auch der Schalter für den Wechselrichter und der Bluetooth Sender von einer LFP. Ursprünglich wollte ich alle drei LFP über einem Hub überwachen, aber mir gefällt die minimal Variante besser. Den Solarregler habe ich auf die LFP umgeklemmt.

 

Nachdem der elektrische Part abgeschlossen war, habe ich das Wassersystem befüllt und die einzelnen Entnahmestellen getestet. Der Anschluss für die Außendusche war zunächst undicht,  aber nach wiederholtem ein- und ausstecken des Duschschlauchs schließlich dicht. Fürs erste habe ich unter der Außendusche den Spalt zwischen Schrank und Fußboden mit Klebeband abgedichtet.

Die Entlüftung der Truma Heizung hat einige Zeit gedauert. In den ersten Tagen kam immer wieder mal Luft aus den Wasserhähnen. Zum Schließen des kleinen Hahns der Heizungsentwässerung fehlt mir offenbar ein zusätzliches Armgelenk.

 

Den Kühlschrank empfand ich als recht laut. Der Beitrag von Tom, in dem er vom Kühlschrank die normalen und zu lauten dB Werte gemessen hat, war hilfreich. Der Schallpegel ist im Normalbereich. Im Kühlschrank hängt auch ein Bluetooth Temperaturmesser. Die Temperaturspannen im Kühlschrank sind groß, bleiben aber immer unter 10°C.

Den blauen Stecker hinter dem Handschuhfach habe ich noch nicht gesucht. Ob sich der Stecker für den Router unter dem Beifahrersitz befindet weiß ich auch nicht, gefunden habe ich ihn noch nicht. Den 6,00 Euro Dimmer für die Außenbeleuchtung konnte ich leider auch noch nicht anschließen, ich kriege die weiße Verkleidung nicht ab.

 

Die erste Reise

Die erste Reise begann eine Woche vor Ostern und führte uns nach Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Die Nachttemperaturen waren anfangs um den Gefrierpunkt und die Heizung lief auch Nachts. Der Kühlschrank stand auf Stufe 2, Tablets und Smartphones wurden geladen und morgens ein elektrischer Föhn genutzt. Außerdem lief mein CPAP Gerät, welches pro Nacht etwa 16 Ah verbraucht.

 

Erkenntnis der ersten 15 Urlaubstage: Mit dem elektrischen Setup können wir fünf Tage frei stehen und brauchen keinen Landstrom. Wenn ich allerdings den ganzen Tag im Mobile Office arbeite, ist bereits nach 3-4 Tagen Schluss und der Motor muss laufen. Sollte die Sonne scheinen, verlängert sich die Zeit, denn der Ertrag des Solarmoduls ist trotz des aktuellen Saharasands gut. Die ursprünglich vorgesehene Einbindung einer Solartasche halte ich jetzt für entbehrlich, genauso wie ein Landstromkabel.

 

Spannend sind auch die neuen Verkehrszeichen, die mit dem LKW Grand California zu beachten sind. Ich sehe das gelegentlich etwas großzügiger, sonst wären auf der Reise viele Orte mit dem Grand California nicht erreichbar gewesen. (Sämtliche Grenzübergänge nach Tschechien hatten ein 3,5t Schild).

 

 

Den Einpark-Assistenten haben wir auf einem IKEA Parkplatz getestet und hatten einigen Spaß dabei. Der Auspark-Assistent hat in Dresden voll zugeschlagen und uns einen Riesen Schreck beschert. Ein Fahrzeug hatte quasi als Geisterfahrer den Gegenverkehr überholt und kam uns beim ausparken sehr nah. Der Assistent ist sehr effektiv!

Der Spurhalte-Assistent arbeitet dezent und angenehm. ACC arbeitet mir zu viel mit der Bremse, aber auf Autobahnen sehr angenehm.

 

Die Diesel-Heizung ist übrigens nach drei Tagen zum ersten Mal ausgefallen. Kann ich momentan mit leben, wir haben ja auch noch die große Heizung im Fahrerhaus. Die Bedienung dieser Heizung hat nichts mit der vom T5.2 gemeinsam, aber die Heizleistung ist groß und die beschlagenen Scheiben sind morgens Ruckzuck frei. Gefällt mir inzwischen gut.

 

Das große Radio konnte mich noch nicht überzeugen, denn die Bedienung ist nicht intuitiv. Das Navi kennt manche Orte nicht und leitet einen direkt in gesperrte Straßen oder zu niedrige Unterführungen. Zudem dauert der Start des Radios manchmal über eine Minute. Für brauchbare Karten muss wahrscheinlich mein iPad vom roten Bus in den Esel umziehen.

 

 

Die Kassettentoilette ist mit 17 Litern zu klein, - für die 5 - 6 Tage Autarkie muss also eine zweite Kassette her. In unserem roten California Beach hatten wir ein Potti mit 21 Litern.

 

Achja, mit dem 4Motion Antrieb kann man sich an Stellen festfahren, die man mit Vorderradantrieb gar nicht erreicht hätte. Ich lerne aber noch und der Esel wird langsam an neues Terrain gewöhnt.

 

 

Wie geht es weiter?

Als nächstes möchte ich auf 4,2 to auflastet und mehr Gummi auf die 16“ Felgen haben, also etwas robuster, breiter und mehr Reifenhöhe (255/70-16).

Ein Seikel Bodylift gehört wahrscheinlich dazu.

Achja, Tisch und Stühle müssen an die Hecktüre. Wir sind wir bei schlechtem Wetter ohne diese gestartet, aktuell könnten wir sie gut gebrauchen.

 

Die Antwort eines Folierers auf meine erste Preisanfrage für eine Lackschutzfolie auf den Frontflächen war ernüchternd.

Blattgold auf der Motorhaube wird wahrscheinlich doch günstiger.

 

Danke schön!

Ich möchte mich auch für die vielen, vielen nützlichen Beiträge im GC Forum bedanken. Sie haben mich auf mögliche Probleme vorbereitet und waren mir eine große Hilfe. Allerdings haben sie bei mir auch oft für Verwirrung gesorgt. Da ich ja schon lange vor der Bestellung (also seit 2021/22) alles zum GC studiert habe, konnte ich mich zwar an bestimmte Beiträge erinnern, musste aber hunderte Beiträge überfliegen, bevor ich die entscheidenden Details wieder gefunden habe. Für Neueinsteiger ist das sicher eine echte Herausforderung.

 

 

Soweit meine Ausführungen zu unserm Esel.

Beste Grüße vom Bergheider See

Gerhard

 

Bearbeitet 7. April von Mainline
Tippfehler und Bild angehangen

[gosswald]

Moin Gerhard,

ja, herzliche Glühwürmer zu eurem neuen Gefährt!

Deine Erfahrunge kann ich teilen, war bei uns ähnlich.

Zu dem Folierer: wenn du nur ab "Bauch" folieren möchtest, sind aus meiner Kenntnis 1200€ - 1500€ eine Größenordnung mit der man rechnen muss

VG

Günter

[Obsidian]

Hallo, Gerhard!
 

Vielen Dank für den anschaulichen Bericht - und allzeit gute Fahrt

 

wünscht

 

Obsidian

[AndreGC680]

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Hallo Gerhard,

 

herzlichen Glückwunsch zum Esel und allzeit gute Fahrt.

 

Wo in Kassel hast du wegen der Folie gefragt?

 

VG André 

[Mainline]

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Danke Andre,

 

beim Folierer Hunziger in Niederzwehren. Wir wollen nächste Woche einen Termin vereinbaren um mal direkt am Fahrzeug die Möglichkeiten zu prüfen.

 

Gruß

Gerhard

[AndreGC680]

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Schau mal bei Ramona von foliert.de vorbei.

 

Bin sehr zufrieden.

Habe über meine Folierung noch eine Steinschlagfolie bekommen.

Wollte das unbedingt, wegen meiner roten Motorhaube.

 

Andre

[gosswald]

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Hallo,

wo willst du die lagern?

Hast du dafür schon eine Idee?

Danke

VG

Günter

[AndreGC680]

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Mein zweite Kassette hängt leer unter dem mittleren Teil des Bettes.

 

Andre

[Mainline]

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Erster Plan war der Gaskasten, ist aber zu umständlich. Neuer Plan ist unter der Außendusche. Passt besser zu dem manchmal tropfenden Brauseanschluß und die Kassette muss einfach zu erreichen sein.

Noch reisen wir so minimalistisch wie mit unserem California Beach und haben dementsprechend viel Platz 😀

Gruß

Gerhard

[gosswald]

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und die volle ?

[AndreGC680]

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Ist erst einmal vorgekommen. Sie hat eine eigene wasserdichte Tasche im Design einer Sporttasche bekommen und steht mit Zurgurten befestigt vor dem Gasschrank.

 

Andre