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Feder hinten tauschen


timtomka

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Anleitung zum Federn hinten austauschen Cali 5.1
Variante ohne Hebebühne, Stabilisator NICHT lösen, dafür Dämpfer unten abschrauben.

 

Fahrwerk bei meinem Cali:
Code PR Nummer: 1BA ("Federung/Dämpfung, Standard")
Gewichtsklasse 0YD

 

Preise die ich für Teile aus dem online handel bezahlt bzw gefunden habe:

Verbaute Federn hinten:
7H5511115M Markierung weiß 1 Strich
entspricht z.B. Sachs 994179 ca. 120€ (2Stück)

Federteller Satz ca. 50€ (2 oben, 2unten)
7H0511149C (Satz Original Unterlage hinten)

 

(Dehn-)Schrauben:
N 10240304 Dämpferbefestigung unten, 2er Satz mit Muttern ca 10€
Ersetzen, 120Nm danach 180° weiterdrehen, 21er Nuß)

 

Bei meinem Cali festgestellt:
-Hinterachse, auf beiden Seiten sind die Federn an der obersten Windung gebrochen.
-Scheint nicht ungewöhnlich zu sein, in den Foren ist es häufiger zu finden.
-Macht sich bemerkbar durch: Klackerndes Geräusch bei unebener Fahrbahn, evtl. etwas schwammigeres Fahrgefühl am Heck als vorher.
-Evtl hängt der Cali hinten auch optisch tiefer als "gewohnt".
-Schwer zu sagen wie lange es bei mir schon so war, vermutlich paar Tkm... und da ich demnächst zum TÜV soll, begann ich mal nach dem Klackern zu suchen...
-Bei mir sind an der oberen Federaufnahme die "großen" Teller verbaut, die mit breitem Metallring. Dadurch liegen trotz der Bruchstelle die Federn mit der nächsten Windung und dem größeren Windungsdurchmesser gut auf und machen nicht gleich den Unterboden kaputt.
-Ein zunächst relativ stabiler Zustand. Gefährlich bleibt die Möglichkeit, daß der abgebrochene Teil irgendwann rausfliegen kann, was dann je nach Tempo wie ein Geschoß durch die Gegend fliegt. Und andereseits die "zentrierende" Wirkung dieses Federteils verloren geht und die Feder mit dem dann schlecht geführten, gößeren Windungsdurchmesser vom Teller wegrutschen könnte.
-Also, sobald der Schaden festgestellt wird, sollte er behoben werden.
-Bei mir verbaut waren Federn mit Kennung 1 weißer Strich:
7H5511115M

-Nach etwas Suche und Verwirrung über die Vielzahl von T5-Federn habe ich mich für diese entschieden:
Sachs 994179
Die werden als Ersatz für genau die VW Nr angegeben und haben auch als Markierung 1 weißen Strich. Sehen völlig identisch mit den Orig. aus. Haben an beiden Enden den sich verjüngenden Drahtdurchmesser (Schraubenfeder mit inkonstantem Drahtdurchmesser). Länge, Windungszahl, Windungsdurchmesser sehen auch gleich aus. Ob die Originalen auch Sachs waren? Auf den alten Federn ist nix zu finden/lesen...
-Preis fürs Paar im Netz: konnte sie für 116€ bekommen. Es gibt auch billigere (von mir unbekannten Herstellernamen) und wesentlich teurere. Ich wollte am orig. Verhalten nix ändern, sondern "nur reparieren" bzw. ersetzen.
Ich halte es für sinnvoll beide Federn zu ersetzen, auch wenn nur eine gebrochen sein sollte.
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Ausbau
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Am besten beide Seiten gelichzeitig, vor allem wenn man keine Hebebühne hat:
-Zum späteren Vergleichen das Höhenmaß "Leergewichstlage" messen: Mit Meterstab von der Radmitte den Abstand senkrecht nach oben zum Kotflügel. Bei mir ca. 41,0 cm, spaßeshalber bei (hoffentlich ebener Standfläche) auch das Maß bis zur Oberkante der Markise vorne und hinten (bei mir 198 cm)
-Radmuttern lockern aber nicht ganz lösen.
-Cali hinten an einer Seite anheben, Unterstellbock drunter (an geeigneter, tragfähiger Stelle)
-Andere Seite genauso
-Räder abnehmen
-Erste Lagebegutachtung...
-Mutter am Stoßdämpfer unten lösen
-Schraube rausziehen, ggf mit Gummihammer raustreiben, sicherheitshalber den Achslenker (nicht den Dämpfer!) von unten mit dem Wagenheber stützen. Wagenheber danach absenken.
-Jetzt sinkt der Achslenker weiter ab bzw kann weiter nach unten gedrückt werden und evtl. die Feder bereits heraus genommen werden.
-Falls nicht, auf der anderen Seite die untere Dämpferschraube lösen wie beschrieben (Stützen mit Wagenheber!)
-Jetzt kommen beide Achslenker nochmal weiter runter weil der Stabi nicht mehr verdreht/verspannt wird.
-Feder zuerst unten, dann oben ausfädeln, Teller/Auflagen oben/unten herausnehmen, falls sie nicht schon alleine rausgefallen sind.
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Prüfen
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-Alle Teile und die Einbaustellen in Ruhe anschauen, begutachten, ggf wenigstens grob reinigen wenn man was wiederverwenden will (Teller/Auflagen)
-Obere Anschlagpuffer an der Karosserie prüfen.
-Die vorhandenen Teller/Gummipuffer sahen noch ganz passabel aus, passen auch mit den Sachs Federn genau, also habe ich sie wieder eingebaut.
-Die Stellen wo die Auflagen in die Achslenker greifen haben definierte Vertiefungen, ausprobieren ob die Auflagen noch richtig rein passen oder evtl zu sehr verformt ist (dann ersetzen).
-Neue/alte Federn vergleichen, gleiche Bauart, Länge, Durchmesser, Drahtstärke, ggf Markierung???
-Falls ihr daran was ändert, seid euch bewußt ob das gewünscht ist und ob alles zusammen passt.
-Wenn ihr die Federn baugleich austauscht, trotzdem prüfen ob die Teller/Auflagen genau passen. Die Federn haben eine Markierung welche Seite nach oben zur Karosserie zeigen soll.
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Einbau
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-Wagenheber bereit halten
-An der Feder feststellen wo oben ist (z.B. Aufkleber Pfeil mit "Top-Markierung") oben den Teller paßgenau aufclipsen, unten genauso die Auflage formschlüßig/passgenau aufsetzen.
-Das Paket an der Karoserie/obere Aufnahme zuerst einfädeln, dann unten.
-Sollte der Platz nicht reichen, braucht man vermutlich einen Helfer der den Achslenker runter drückt.
-Ich habe mir geholfen, indem ich die Ratschen-Verlängerung mit 21er(?) Nuss in die Radnabe gesteckt habe, mit dem Knie runter gedrückt, und immer noch beide Hände für die Feder frei hatte. Die wiegt ja min. 5 kg. Das Ganze klingt etwas artistisch und fummelig, ist aber machbar wenn die Achslenker links und rechts von den Dämpfern gelöst sind.
-Wenn die Federn auf beiden Seiten eingefädelt sind, die Einbaulage von Feder, Teller, Auflagen genau prüfen und ggf zurecht drehen.
-Auf einer Seite mit dem Wagenheber den Achslenker soweit anheben, bis das Schraubenloch mit dem am Dämpfer fluchtet, so daß man die (neue) Schraube problemlos (Richtung von vorne nach hinten) durchstecken kann.
-Neue Sicherungsmutter handfest drehen.
-Jetzt mit dem Wagenheber weiter hochpumpen bis die "Leergewichstlage" erreicht ist. Also das Maß das ihr ganz am Anfang gemessen habt 🙂 (Mitte Radnabe bis Konflügelkante senkrecht oben)
Messen vergessen??? Eine immerhin grobe Annäherung könnt ihr euch auch jetzt noch von der Vorderachse als Vergleichswert holen...
-Warum der Akt? Das Gummimetalllager sollte in der "Leergewichstlage" verspannungsfrei sein. Wenn es bei völlig ausgefahrenem Dämpfer festgezogen/verspannt würde, wäre es nachher im Betrieb in sich zu stark verdreht und verschleißt deutlich schneller.
-Die Mutter mit 120Nm festziehen. Dann noch 180° weiterdrehen. Letzteres klappt ohne Hebebühne nicht in einem Zug. Ich habe die 21er Nuß mit Hebel so angesetzt, daß ich 3x60° schaffen konnte. Das kann man ganz gut schätzen und wenn man die Nuß nach dem ersten Zug um eine Kante wieder zurücksetzt sieht man recht genau ob die Position wieder gleich ist und somit 60° entspricht... auf Abweichungen von insgesamt ca. 10° wirds hoffentlich nicht ankommen...

-Wenn bis dahin alles ok ist, Chance nutzen um andere Dinge an der Hinterachse zu checken: Bremsbeläge, Scheiben, Handbremseinstellung usw...
-Räder montieren, handfest anziehen
-Cali langsam an einer Seite ablassen und dabei schauen ob die Feder und die Auflagen in die richtige Position kommen. Andere Seite genauso.
-Radschrauben mit 180Nm festziehen, Probefahrt... Bordstein rauf runter...

Gutes Gelingen!

(evtl kommen noch Bilder)

 

 

 

 

 

 

 

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