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Grand California 600: Erfahrungsbericht


HUSir

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Hallo, in die interessierte Runde,

Ende August kehrte ich nach sechs Wochen von meiner Norwegenreise zurĂŒck, bei der ich mich zeitlich ĂŒberwiegend in der Finnmark (Varangerhalbinsel) aufhielt und insgesamt fast 8.000 km gefahren bin. Das erwĂ€hne ich, um meinen zu schildernden Erfahrungen Gewicht zu verleihen. Dabei will ich mich zunĂ€chst auf die Erfahrungen mit den Fahrzeug (Grand California 600) beschrĂ€nken.
 

Hier meine Erfahrungsschwerpunkte:

 

1.      Fahrzeug
Von allen im Internet  werden von den Testern die Fahreigenschaften des Crafter hervorgehoben. Damit will ich hier in etwas differenzierter Form beginnen:

Die VW-Festlegung auf die Motorleistung in Verbindung mit dem Automatikgetriebe stellt fĂŒr mich das Optimum an Wohnmobil-Fahrkomfort dar. Das gilt auch im Zusammenhang mit dem Assistenzsystem Geschwindigkeitsregelanlage und automatischer Abstandshaltung. Da in Norwegen zu 70 Prozent 80 km/h und 70 km/h vorgeschrieben sind und geblitzte Überschreitung finanziell sehr schmerzhaft sind, und sich die verbleibenden 30 Prozent auf 60 km/h, 50 km/h – und selten 90 km/h beschrĂ€nken, genoss ich die im Lenkrad integrierten „+“ bzw „-„ Tasten, mit denen man in 10 km/h Schritten die Geschwindigkeit erhöht oder herabsetzt. Ich konnte ohne BetĂ€tigung der Fußpedale fĂŒr Gas bzw. Bremsen sehr lange Strecken fahren und habe die wechselnden vorgeschriebenen Geschwindigkeiten nur mit Daumendruck reguliert. Das lernte ich als sehr entspanntes Fahren schĂ€tzen. Auch beim sich immer wieder ergebenden Fahrten in der Kolonne sorgte das Abstands-Assistenzsystem fĂŒr deutliche Fahrerleichterungen. Auch die Licht- und Scheibenwischerautomatik gehören dazu. Das Navi, gemĂ€ĂŸ Anleitung vor der Reise aktualisiert, ließ keine WĂŒnsche offen.
 

Der Kraftstoffverbrauch lag in Norwegen bei durchschnittlich 8,5 l auf 100 km.

Gesamtnote: Sehr gut
 

2.      Heizung / Solaranlage
Da sich die Durchschnittstemperatur in meiner Reiseregion um 10 Grad bewegte, war die Dieselheizung im Standbetrieb im Dauereinsatz. Auch deren Funktionsweise war eine absolut positive Überraschung. Nahezu gerĂ€uschlos versah sie ihren Dienst und die frĂŒher kritisierte AußenstĂ€nkerei gehört der Vergangenheit an. In den eher seltenen FĂ€llen, wenn das Fahrzeug am Stromnetz angeschlossen war, arbeitete die eingebaute Elektroheizung gleichermaßen effektiv. Der ehemals mitzufĂŒhrende HeizlĂŒfter erĂŒbrigt sich.
Die Solaranlage lieferte bei bedecktem Himmel beim Heizen im Dauerbetrieb fĂŒr 48 Stunden die erforderliche Energie.
Vorschlag an VW:  So konsequent wie man sich auf Motor/Getriebe festlegte, sollte auch die Grundausstattung Dieselheizung sein. Camper nördlich des Polarkreises mußten verĂ€rgert ihre Reiseroute von den selten Gasflaschen-Tankstellen abhĂ€ngig machen. Außerdem kann werkseitig hinten das Staufach fĂŒr die entbehrliche zweite Gasflasche sinnvoll ausgebaut werden – mit der Öffnung natĂŒrlich nach hinten und nicht zur Seite.

Gesamtnote: Gut und besser
 

3.      SanitÀrbereich / Wasserversorgung
Der SanitĂ€rbereich wird fĂŒr die bisherigen California-Fahrer ein Gewinn sein. Gemessen an meinen Erfahrungen ist hier nichts ÜberschwĂ€ngliches zu berichten. Die automatische Absauganlage der Toilette sollte Standard sein. Sie ist ein absoluter Gewinn und macht Chemie entbehrlich. Duschen innerhalb des Fahrzeugs kam fĂŒr mich angesichts des Vor- und Nachbereitungsbedarf nicht in Betracht. Da stellte ich mich lieber mit dem Heck sichtgeschĂŒtzt und duschte mit der hinteren Dusche im Freien. Diese Möglichkeit finde ich bemerkenswert gut. Zu- und Abfluss des Wassers war problemlos. Die Abwasserentsorgung im Originalzustand schwierig. Ich hatte vor der Reise mit Rohradaptern dafĂŒr gesorgt, dass ich neben die Abwasserstellen fahren konnte. FĂŒr das Öffnen des Sperrhahns reichte meine Kraft gerade noch aus.

Gesamtnote: Befriedigend
 

4.      Innenausstattung
ZunĂ€chst das ĂŒberwiegend Positive: Die Lichtgestaltung ist aus meiner Sicht absolut gut gelungen. Die Anschlußstellen fĂŒr 220 V  und USB sind gut und ausreichend. Was fehlt, ist ein hochwertiger Konverter, den ich nachrĂŒsten ließ, damit ich auch ohne Stromanschluß meine GerĂ€te im Foto- und PC-Bereich betreiben konnte.
Über das kĂ€rgliche Stauangebot im „Wohnbereich“ wurde hier schon genug diskutiert und zahlreiche Abhilfevarianten wurden vorgestellt. Ich hatte hier die Rubrik „Bauliche Optimierungen“ eröffnet und meine Lösungen vorgestellt, die sich im mehrwöchigen Einsatz zufriedenstellend bewĂ€hrten. Unverzichtbar war der Vorhang im Bettbereich. Die SeitenvorhĂ€nge im Fahrerbereich sind noch achselzuckend hinzunehmen. Der mitgelieferte Sichtschutz im Windschutzscheibenbereich ist fĂŒr die tĂ€gliche Praxis völlig ungeeignet. Man kann da nur auf die Zubehörindustrie hoffend warten. Der zur Grundausstattung gehörende Moskitoschutz war fĂŒr mich in MĂŒckenhochburgen sehr hilfreich. Im Heckbereich konnte ich ein E-Klapprad zugriffsbereit unterbringen.

Bei Fahrtantritt fuhr ich vollgetankt auf eine Waage: 3.5 t (grenzwertig).

Gesamtnote: Die NachrĂŒstungen und Umbauten einbeziehend:  Befriedigend
 

5.      Abschluss: Wer an meinem fotografischen Reisetagebuch interessiert sein sollte,  kann folgenden Link aufrufen:

https://www.fotografisches-von-hus-to-hus.de/2020-norwegenreise

 

Gruß

Ulf

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Hallo Ulf,

 

wow, deine Fotos von der Norwegenreise sind einfach super...ich möchte gerne gleich losfahren, um die tollen Motive im Original zu erleben. Vielen Dank fĂŒr die Verlinkung!

Deine EinschÀtzung des GC teile ich weitgehend. Wenn der Ausbau die QualitÀt des Crafters hÀtte, hÀtte VW einen richtig guten Camper auf den Markt gebracht. HÀtte hÀtte...

 

Viele GrĂŒĂŸe

GC680freak

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Danke, ...freak, Deine RĂŒckmeldung freut mich natĂŒrlich... 🙂

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Hallo Ulf,

 

darauf habe ich gewartet 😉.

Vielen Dank fĂŒr dein GC Erfahrungsbericht, sehr informativ und ĂŒbersichtlich dargestellt.

Es freut mich dass du viel Spaß an deinem GC 600 hast.

 

Dein Reisetagebuch ist sehr schön liest sich sehr gut und die Bilder sind super . Auch ich möchte gleich losfahren😀

 

Viele GrĂŒĂŸe

Bart

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Hallo Bart, auch Dir danke ich fĂŒr Deine positive RĂŒckmeldung, ĂŒber die ich mich natĂŒrlich freue - und die motiviert! 

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Hallo Ulf,

danke fĂŒr deinen Beitrag. Ich hĂ€tte eine Frage zur Dieselheizung: auf welcher Stellung ist bei dir der Schalter der Höhensteuerung ( 1 oder 2). Prinzipiell wĂ€re ja 1 fĂŒr niedrige Höhen. Leider bekomme ich auf Stellung 1 immer einen Fehler E121H auf Stellung 2 funktioniert alles.....

 

Danke,

Thomas

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Hallo Thomas,

um ehrlich zu sein: Aufgrund Deiner Nachfrage weiß ich erst jetzt, dass Stellung zwei nicht eine höhere Heizstufe bedeutet. Und weil ich die nicht benötigte, habe ich immer Stufe 1 geschaltet, die dann auch ohne Fehlermeldung funktionierte. 

Es grĂŒĂŸt dich

Ulf

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Hallo, danke fĂŒr die Info! WĂ€re es eventuell möglich, dass du mir die Belegung bzw. Farben der drei Kabel von dem Schalter schicken könntest. Eventuell  sind die bei mir falsch angeschlossen. Aber nur wenn es keine UmstĂ€nde macht.

Schöne GrĂŒĂŸe aus Tirol,

Thomas

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Hallo Thomas, ich weiß nicht, ob dir das beigefĂŒgte Foto weiterhilft... Der Kippschalter stand auf Stellung 1...

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Hallo Ulf,

 

vielen Dank fĂŒr das Foto! Das hilft total weiter. Bei mir sind wirklich zwei Kabel vertauscht - ich muss das einmal umstecken mal sehen ob es dann funktioniert.

 

Schöne GrĂŒĂŸe,

Thomas

 

 

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Hallo Ulf,

 

Danke fĂŒr deine tollen Norwegen Bilder und den Reisebericht.

Da du Solar und Dieselheizung an Bord hast, was wir genau so bestellen wollen, wÀre meine Frage nach den 48 Stunden bist du weiter gefahren?

Wie war der Batteriestand in Prozent, bzw. was wÀre max. Standzeit?

Klar bleibt man in Norwegen nicht so lange an einem Ort stehen 😉 aber falls mal doch, wann mĂŒsste man nachladen/Fahren, da dann evt. der Solarstrom nicht mehr ausreicht.

 

Danke und Gruß

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Hallo Calinatore,

Deine Frage ist nicht so einfach zu beantworten,  weil 1. Der Sonnenstand, 2. Eingeschaltete Stromverbraucher und 3. Die Außentemperatur eine zentrale Rolle spielen.  Scheint die Sonne und der KĂŒhlschrank ist nicht in Betrieb bei 10 Grad, deckt der Solarstrom den Stromverbrauch der Dieselheizung. Bei trĂŒben Wetter liefert die Bordbatterie etwa 48 Stunden Heizstrom. Etwa!!! Wenn ich jetzt nicht die Schelte von Umweltaktivisten befĂŒrchten mĂŒsste,  wĂŒrde ich gestehen, dass nach etwa 1 Stunde Motorleerlauf fĂŒr weitere 24 Stunden die Dieselheizung Strom hat. Das habe ich lediglich einmal ausprobiert,  als ich wie ĂŒblich keine Nachbarn hatte. 

Ich hoffe,  dass ich damit Deine Frage in Umrissen beantwortet habe. 

Gruß Ulf

 

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Hi,  Ulf, vielen Dank, 

klarer je mehr Verbraucher, desto eher ist die Batterie leer. 

Da wir nicht soviel GerÀte zum Laden haben, nur zwei Smartphones. Sollte es gehen. 

Nur KĂŒhlschrank (auf Stufe 1 oder 2) und Dieselheizung.

Das ich mit einer Stunde Motorlauf,  fĂŒr 24 Stunden Batteriestrom bekomme,  wusste ich jetzt nicht,  TOP.

Gesund fĂŒr die Umwelt ist es natĂŒrlich nicht und sollte nur in AusnahmefĂ€llen genutzt werden 😉

Aber da man ja on Norwegen und Schweden,  fast jeder n Tag woanders ist. 

Nochmal Danke guter die schnelle Antwort. 

Gruß

Bearbeitet von Calinatore
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  • 4 Monate spĂ€ter...

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Moin Moin,

bin gerade es geschockt. Bin eigentlich davon ausgegangen das man im Winter (bei Null +-) zumindest zwei Tage stehen kann ohne Landstrom. DafĂŒr auch eine Solaranlage. Natur ist natĂŒrlich Sonnen abhĂ€ngig. Trotzdem. Möchte nicht fern schauen oder so. Aber zumindest Abends mal duschen, gemĂŒtlich bei gedĂ€mpften Licht sitzen und music hören. Und das soll nicht möglich sein? Echt nicht. 

Fahre nur den kleinen Cali, bin aber am ĂŒberlegen, den großen Bruder zu kaufen. 
wie machen es andere Kastenwagenbauer (Hymer, Pössl) ist es das selbe?

snuggle hat einen guten Beitrag geschrieben. Daher bin ich von mehr ausgegeangen. 

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Ich schreibe da in KĂŒrze noch mehr dazu im Batteriemonitor-Thread, aber vorab:

Nein, 48h stehen mit Dieselheizung und KĂŒhlschrank ohne kurze Fahrt zwischendurch geht nicht.

 

KĂŒhlschrank + Dieselheizung verbrauchen im Schnitt jeweils 1A pro Stunde, ergibt 48*2A = 96 A Strombedarf. Die im GC verbaute 92 Ah-Batterie sollte nur maximal 50% entladen werden -> Passt nicht.

Solarertrag im Winter kann vernachlÀssigt werden, Durchschnittsertrag 1-3 Ah pro Tag bei mir seit Messbeginn im Dezember. 

 

Was aber geht ist ein Ausflugswochenende mit Platzwechsel am Samstag, da eine halb volle Batterie innerhalb der ersten Fahrtstunde mit 20A nachgeladen wird.

Letztes Wochenende getestet, sieht dann so aus:

 

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Freitag, 19 Uhr: angekommen, stehen bis Samstag 11 Uhr, Entladung von 92A auf 65A.

Samstag, 11 Uhr, kurze Fahrt, Lichtmaschine +9A.

Samstag, 11:15 Uhr - 15:15 Uhr: Solarertrag, Heizung auf 10°, +1A

Samstag, 15:15 Uhr - 16:30 Uhr: Heizung auf 20°, Entladung um 3A.

Samstag, 16:30 Uhr - 17:50 Uhr: Lichtmaschine +12A

Samstag, 17:50 Uhr - Sonntag 11.30 Uhr: -34A

Sonntag, 11:30 Uhr - 12:20 Uhr: Lichtmaschine +16A

Sonntag, 12:20 Uhr - 13:50 Uhr: Solarertrag, Heizung auf 10°, +/- 0.

Sonntag, 13:50 Uhr - 15:40 Uhr: Lichtmaschine +17A

Anschließend Restladung ĂŒber Landstrom.

 

Wem das nicht reicht muss mehr BatteriekapazitĂ€t verbauen oder den KĂŒhlschrank ausschalten. Draußen ist es ja kalt im Moment.

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